Open Occupy

Seit Künstler*innen Anfang der 90er Jahre die verlassene DDR-Fabrik am Flutgraben besetzten, werden deren Ateliers regelmäßig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. FLUTGRABEN, seit 1998 ein gemeinnütziger Verein und Berlins größtes selbstorganisiertes Atelierhaus, engagiert sich weiterhin mit einem jährlichen Tag der Offenen Tür für die Öffentlichkeit. Damit eng verbunden ist die Idee, in Form von Gruppenausstellungen wie »Fountain 100« (2017), »Open Source« (2018) und »Blind Date« (2019) verstärkt auch mit Künstler*innen von außerhalb zusammenzuarbeiten.

Seit 2018 widmet sich Open House Flutgraben verstärkt der fortschreitenden Ökonomisierung des Stadtraums und untersucht, wie Ausbeutungsstrukturen durch eine Praxis offener, solidarischer Netzwerke und transdisziplinärer Zusammenarbeit begegnet werden kann. Die Initiative Open/Occupy versteht sich als direkte Antwort auf den anhaltenden Gentrifizierungsprozess in Berlin, in dem die Sorgen um den Verlust von Lebens- und Arbeitsraum täglich größer werden. Open/Occupy glaubt, dass die Stadt Freiräume / Open Spaces braucht, weil diese kritisches Denken fördern und gemeinschaftsstiftend wirken; alternative Zukunftsvisionen durch erlebare Diskursformen fördern; Offenheit gegenüber dem Unbekannten und dem Potential des Möglichen. Gemeinsam arbeiten wir an Strategien bürgerlicher Selbstermächtigung, gesellschaftlicher Veränderung, der Erhaltung von Freiräumen und der Schaffung einer neue, solidarischen Politik des Lebensraums.

Im Winter 2021 wurden Künstler*innen, Aktivist*innen, Schriftsteller*innen und Wissenschaftler*innen eingeladen, über das Thema „Artist House“ nachzudenken: Den Ort, an dem Künstlerinnen und Künstler arbeiten und leben. Die sozialen und räumlichen Kontexte, die den Prozess des Kunstschaffens vorantreiben und in vielen Fällen prägen. Diese gehören zu den Orten, die in Berlin aufgrund von Immobilienspekulationen rapide verschwinden.

https://openoccupy.com

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